Luftfeuchtigkeit im Badezimmer
Durch Aktivitäten die mit Wasser verbunden sind, wie der täglichen Körperhygiene, aber auch dem Toilettengang und anschließenden Händewäschen, ist das Badezimmer ein Sonderfall in Sachen Luftfeuchtigkeit. In der Regel sorgen all die täglichen Aktivitäten im Bad dafür, dass dort eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.
Hinzu kommt der Punkt, dass nicht jedes Badezimmer über ein Fenster verfügt. Das innenliegende Bad muss ohne auskommen und ist umso mehr auf eine ausreichende Luftzirkulation angewiesen. Eine wesentliche schlechtere Qualität der Luft, sowie auch die Gefahr der Schimmelbildung sind in jedem Bad gegeben.
Auch schnelle Temperaturwechsel durch warmes Wasser und kühlere Luft beim Lüften gehören zu den Herausforderungen, mit den das Badezimmer konfrontiert ist. Wie Sie Schimmel vermeiden und für die optimale Luftfeuchtigkeit im Badezimmer und ein ideales Raumklima sorgen, erfahren Sie im Folgenden.
Optimale Luftfeuchtigkeit im Badezimmer
Ob Sie über ein Standard Badezimmer mit Dusche oder Badewanne, Toilette oder Waschbecken, ein Bad mit oder ohne Fenster oder ein Luxus-Badezimmer mit zusätzlichem Whirlpool oder gar Sauna verfügen, die Optimalwerte sind für alle Bäder gleich. Nur das Gäste-WC fällt etwas aus der Reihe.
Die optimale Luftfeuchtigkeit im Badezimmer liegt etwas höher als in Wohnräumen, bei 50 % bis 70 %. Nur beim Gäste- WC sollten Sie sich an den Wohnräumen orientieren und Optimalwerte zwischen 40 % und 60 % anstreben. Auch darf es im Gäste-WC etwas kühler sein als im Bad.
Wenn Sie den Mittelwert von 60 % als ideale Luftfeuchtigkeit im Badezimmer anstreben, sollten Sie vor Augen haben, dass bei einer konstanten Raumluftfeuchte von 60 % bereits die Gefahr für Schimmel gegeben ist. Sie sollten den Idealwert niedriger ansetzen, vor allem außerhalb der Zeiten der Badezimmernutzung.
Ähnliches gilt für die optimale Raumtemperatur. Während Sie das Badezimmer nutzen, sollte diese im Wohlfühlbereich (22 – 23 °C im Winter, 20 – 21 °C im Sommer) liegen. Außerhalb der Nutzung darf es etwas kühler sein, sollte in der unteren Spanne der optimalen Raumtemperatur von 20 bis 23 °C liegen.
Denn schließlich wollen Sie nicht frieren, wenn Sie Duschen oder Baden, aber auch nicht schwitzen, wenn Sie auf der Toilette sitzen. So ist das Bad in seiner Temperatur Ihren Aktivitäten und individuellem Wohlfühlbereich anzupassen. Frieren und Schwitzen hängen auch mit der Feuchtigkeit direkt zusammen.
Denn bei einer höheren Luftfeuchtigkeit schwitzen Sie schneller als bei der gleichen Raumtemperatur bei einer niedrigen Raumluftfeuchte. Ebenso umgekehrt verhält es sich mit dem Frieren.
Das Gäste-WC sollten Sie auch in Hinblick auf die Temperatur im unteren Optimalbereich halten. Durch weniger intensive Nutzung muss es dort nicht wohlig warm sein. Und bei ausreichender Belüftung reicht oft schon die Reduzierung der Temperatur um 1 Grad, um hohe Luftfeuchte vorzubeugen.
Für das Badezimmer ist eine gute, natürliche Belüftung durch das Fenster oder mechanische Belüftungssysteme von enormer Wichtigkeit. Sie vermeiden damit, dass sich Feuchtigkeit in Fugen und Rillen festsetzt und den idealen Nährboden für Schimmel darstellt. Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit regelmäßig.
Besonders anfällig für eine höhere Luftfeuchtigkeit, nicht nur beim Duschen und Baden, ist das Bad ohne Fenster:
- Schalten Sie bereits beim Einlassen des Badewassers oder sobald der Wasserhahn läuft, die Abluft ein.
- Sobald warmes Wasser aus dem Wasserhahn strömt, entsteht gleichzeitig auch Wasserdampf, der an die Luft abgegeben wird und somit die Luftfeuchtigkeit erhöht.
- Nach dem Duschen oder Baden müssen Sie das Gebläse noch so lange weiterlaufen lassen, bis sich die Luftfeuchtigkeit wieder auf den Optimalwert normalisiert hat.
- Eine noch bessere Alternative wäre, die Hilfe eines Elektrikers in Anspruch zu nehmen, und den Lichtschalter mit dem Ventilator zu koppeln. Damit sobald Sie das fensterlose, dunkle Bad betreten und das Licht einschalten, die Absaug-Automatik ebenfalls automatisch mit angeht.
Hohe Luftfeuchtigkeit im Bad
Warmes Wasser erhöht die Feuchtigkeit in der Luft. Dabei ist es natürlich auch relevant, wie lange Sie und Ihre Familienmitglieder Duschen, Baden oder Händewäschen. Umso mehr Personen, je länger warmes Wasser läuft, desto höher steigt die Luftfeuchte im Bad. Auch die Toilettenspülung trägt dazu bei.
So ist einerseits die Luftfeuchtigkeit abhängig von der Nutzungsintensität, andererseits aber auch von der Größe und Beschaffenheit des Raumes. Ein großer Raum hält länger ein besseres Raumklima als ein kleiner. Fenster, die zum Lüften geöffnet werden, sind ebenfalls ein entscheidender Faktor.
Aber auch die Corona-Pandemie und die dadurch verbundene erhöhte Aufmerksamkeit für Körperhygiene hat dazu geführt, dass die Luftfeuchtigkeit im Bad generell höher liegt, also vor dieser Zeit. Sie müssen heutzutage also wesentlich mehr darauf achten, die Luftfeuchtigkeit zu senken.
Nicht nur die aktive Badnutzung mit laufendem Wasser führt zu mehr Feuchtigkeit in der Luft. Wo trocknen Sie Ihre Handtücher? Hängen Sie regennasse Kleidung über die Badewanne oder in die Dusche? Für ein besseres Raumklima sollten Sie überlegen diese draußen oder im Trockenraum zu trocknen.
Badezimmerteppiche und Vorhänge können die Luftfeuchtigkeit im Bad ebenfalls erhöhen. Denn die textilen Materialen nehmen Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben Sie beim Trocknen wieder an die Luft ab. Selbst wenn Sie nach dem Duschen gelüftet haben, kann dadurch die Luftfeuchtigkeit wieder steigen.
Wenn die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer dauerhaft bei über 60 % liegt, ist die Gefahr für Schimmelbildung groß. Auch die Bausubstanz kann beschädigt werden, Tapeten und Fliesen sich ablösen. Weiter führt die hohe Feuchtigkeit zu einem muffigen Geruch, das erste Anzeichen für Schimmel.
Schimmelbildung in Wohnräumen beeinträchtigt die Gesundheit, indem er Allergien und Atemwegsprobleme auslöst. Menschen mit Asthma oder geschwächtem Immunsystem sind besonders anfällig für die gesundheitsschädlichen Effekte von Schimmel, was zu Haut- und Augenreizungen führen kann.
Luftfeuchtigkeit: Schimmel ab wann?
Um die Luftfeuchtigkeit nicht zu sehr steigen zu lassen sollten Sie generell:
- Die Zeiten von Duschen oder Baden reduzieren. Es spielt eine Rolle, ob Sie 5 Minuten oder 15 Minuten unter der warmen Dusche stehen, oder 30 oder 60 Minuten in der mollig warmen Wanne liegen.
- Öffnen Sie danach unbedingt das oder die Fenster. Und zwar nicht nur in Kippstellung, sondern sperrangelweit. Egal ob Sommer oder Winter, egal welches Wetter, die hohe Luftfeuchtigkeit muss raus.
- Verbannen Sie nasse Handtücher oder Wäsche aus dem Bad, nach draußen oder in den Trockenraum.
- Achten Sie darauf keine Pflanzen als Dekoration ins Badezimmer zu stellen, welche die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Dazu gehören zum Beispiel die Spinnenpflanze, der Pfeilwurz, die Friedenslilie und Farne.
- Außerhalb der intensiven Badnutzungszeiten sollten Sie eine ideale Luftfeuchtigkeit von 50 % anstreben. Während der Badnutzung darf und wird durch das Wasser die Feuchtigkeit rapide ansteigen. Wenn Sie ausreichend lüften, und das Ganze nur kurzfristig ist, stellt es aber kein Problem dar.
Luftfeuchtigkeit im Bad senken
Das wichtigste gegen zu viel Feuchtigkeit in der Luft ist das Lüften. Um Schimmel und negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden sollten Sie umgehend nach dem Duschen oder Baden lüften. Aber auch außerhalb dieser Zeiten ist ein Raumklima mit Werten um die 50 % Luftfeuchtigkeit anzustreben.
Nach dem Duschen oder Baden öffnen Sie das oder die Fenster, im Sommer wie auch im Winter, für mindestens 15 Minuten und maximal 30 Minuten sperrangelweit, damit die feuchte Luft entweichen kann. Da die Außenluft im Winter trockener ist, kann die Zeitspanne etwas kürzer liegen.
Haare waschen Gewöhnen Sie sich an auch nach dem Haare waschen und föhnen das Badezimmerfenster zu öffnen. Durch das Wasser, das auch beim Föhnen aus dem Haar entweicht, steigt die Luftfeuchtigkeit unweigerlich an.
Nach der Hygiene: Gerade am Morgen und Abend oder zu Stoßzeiten, wenn mehrere Personen das Bad genutzt haben, sollten Sie ausgiebig lüften. Immer wenn Wasser läuft oder steht, nimmt die Luft dieses als Feuchtigkeit auf.
Bei wärmeren Temperaturen in Frühling, Sommer und Herbst, können Sie das Badezimmerfenster auch während der Körperhygiene bereits auf Kippstellung bringen. Nur nicht wenn es draußen heiß ist. Im Winter lassen Sie es währenddessen ebenfalls geschlossen, damit Sie sich nicht erkälten.
Badezimmertüre öffnen: Gerade im Winter, wenn in den anderen Wohnräumen eine niedrige Luftfeuchtigkeit überhandnimmt, können Sie nach dem Duschen oder Baden auch die Türe öffnen und so die Feuchtigkeit in die Luft der anderen Räume leiten. Ein gleichzeitig offenes Fenster verbessert die Durchlüftung.
Werfen Sie regelmäßig einen Blick auf das Hygrometer in Ihrem Badezimmer. Auch außerhalb der Badnutzungszeiten kann die Luftfeuchtigkeit steigen. Sie sollten während dieser Zeit bei Werten an/um die 50 % liegen, um für ein optimales Raumklima zu sorgen und Schimmel effektiv vorzubeugen.
Weiter helfen folgende Tipps effektiv die Luftfeuchtigkeit zu senken:
- Hängen Sie feuchte oder nasse Handtücher draußen auf dem Balkon oder der Terrasse oder im Trockenraum auf.
- Ebenso verfahren Sie mit nasser oder regenfeuchter Wäsche. Diese hat zum Trocknen nichts in Wohnräumen zu suchen, die zu Problemen mit hoher Feuchtigkeit neigen.
- Ihrer Gesundheit zuliebe sollten Sie Sommer wie Winter ausreichend lüften und dabei die Temperatur nicht zu weit absinken oder ansteigen lassen. Ein optimales Raumklima wirkt sich auf unser Wohlbefinden aus und dazu gehört auch frische Luft.
- Vermeiden Sie zur Dekoration Pflanzen, welche die Luftfeuchtigkeit erhöhen, und greifen Sie eher zu Zimmerpflanzen, die für den gegenteiligen Effekt bekannt sind. Dazu gehören Kakteen, Sukkulenten und Tillandsien.
Im Sommer kann ein Luftentfeuchter ratsam sein, um die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark ansteigen zu lassen und Schimmel effektiv vorzubeugen. Ein mobiles elektrisches Gerät erleichtert den Einsatz in mehreren Räumen. So kann der Luftentfeuchter morgens im Bad und mittags in der Küche zur Anwendung kommen.
Tipps für das Bad ohne Fenster
In einem innenliegenden Badezimmer ohne Fenster ist es schwieriger, die optimale Luftfeuchtigkeit zu halten. Die eingeschränkte Luftzirkulation durch das Fehlen von Außenluft erschwert den Abtransport von Feuchtigkeit, die beim Duschen oder einem Wannenbad entsteht.
Ohne natürliche Lüftung kann das Wasser auf den Oberflächen nur langsam verdunsten, wodurch die Feuchtigkeit länger in der Luft bleibt. Selbst mit einer Abluftanlage ist es herausfordernd, die akkumulierte Feuchtigkeit effektiv zu reduzieren, um eine optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen.
Damit aber weder Schimmel eine Chance hat, noch Ihre Gesundheit unter diesem Umstand leidet, können Sie folgende Tipps beherzigen:
Abluftanlage: Sie können sicherstellen, dass die Abluftanlage mit dem Lichtschalter gekoppelt ist. Sobald das Licht dann eingeschaltet wird, aktiviert sich die Abluft, was besonders während oder nach dem Duschen oder Baden, die Entfernung feuchter Luft unterstützt. Außerdem wird durch den kontinuierlichen Luftaustausch die Feuchtigkeit minimiert.
Zeit einschränken: Reduzieren Sie die Länge des Duschens und verbleiben Sie nicht zu lange im Wannenbad. Im Sommer sollten Sie auf letzteres vielleicht sogar gänzlich verzichten oder seltener nutzen. Je länger warmes Wasser läuft oder steht, desto stärker steigt die Feuchtigkeit in der Luft an.
Trocken Wischen: Nach dem Duschen oder Wannenbad wischen Sie das Badezimmer mit einem Wischer oder Tuch gründlich trocken. Entfernen Sie jegliches Wasser von Fliesen, Wänden und dem Boden. Das reduziert die Feuchtigkeit, die verdunstet und die Luftfeuchtigkeit erhöht.
Türe geschlossen halten: Während und nach Ihrer Körperhygiene halten Sie die Badezimmertüre geschlossen. Ein Ableiten der Feuchtigkeitswerte in die restliche Wohnung kommt nur in Frage, wenn sie dort unter der Norm liegen. Und auch dann nur, wenn die Luft gleichzeitig nach außen entweichen kann.
Luftentfeuchter sind gerade für das fensterlose Badezimmer empfehlenswert, um effektiv die Feuchtigkeit der Luft zu reduzieren. Das elektrische Gerät zieht das überschüssige Wasser aus der Luft und sammelt es in einem Behälter. Diesen müssen Sie natürlich regelmäßig entleeren und reinigen.
Im Winter können Sie zusätzlich die Raumtemperatur etwas erhöhen. Da wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, sorgt dies indirekt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit sinkt. Es sollte aber gleichzeitig nicht zu warm werden und immer in Kombination mit oben genannten Methoden stattfinden.
Weiter müssen Sie darauf achten, dass die Lüftungsanlage regelmäßig gewartet und gereinigt wird. Verstopfte Filter oder ein schwacher Lüfter beeinträchtigen die Leistung und erschweren die Reduktion der Feuchtigkeitswerte drastisch.