Raumtemperatur messen
Auch wenn wir, im Gegensatz zur Luftfeuchte, die Temperaturunterschiede fühlen können, ist es sinnvoll, die Raumtemperatur zu messen. Schließlich fühlen wir uns nur dann richtig wohl, wenn eine optimale Raumtemperatur gegeben ist, die allerdings je nach Tätigkeit variiert.
Um die Wohlfühltemperatur stets im Auge zu behalten und bei Veränderungen rasch reagieren zu können, sollten Sie sich nicht alleine auf die Temperaturrezeptoren der menschlichen Haut verlassen. Mit analogen oder digitalen Messgeräten lässt sich die Raumtemperatur exakt ermitteln.
Lufttemperatur messen
Um ein möglichst korrektes Ergebnis beim Temperaturmessen zu erzielen, sollten Sie ein paar einfache physikalische Regeln kennen:
- Warme Luft steigt nach oben.
- Die Wärmeenergie fließt immer vom warmen zum kalten Objekt.
- Auch Lebewesen und elektronische Geräte geben Wärme ab.
Daraus ergibt sich, dass die Lufttemperatur im Raum in Fußbodennähe niedriger ist, als unter Decke. Um also in einem Raum die ideale Raumtemperatur zu schaffen, sollten Sie in erster Linie dort die Lufttemperatur messen, wo Sie sich aufhalten.
Weil Sie in der Küche und im Bad in der Regel stehen, werden Sie die Lufttemperatur weiter oben messen, als im Arbeitszimmer, wo Sie Ihre Tätigkeit im Sitzen verrichten. Und wenn Sie nicht gerade in einem Hochbett schlafen, stellen Sie im Schlafzimmer das Thermometer noch etwas tiefer auf.
Um auch die Wärmestrahlung der Sonne oder verschiedener Elektrogeräte, wie dem PC oder dem Fernseher bei der Temperaturmessung auszuschließen, sollten Sie Ihr Messgerät erstens im Schatten und zweitens entfernt der häuslichen Elektronik aufstellen.
Möchten Sie das Messergebnis vergleichen, sollten Sie außerdem wissen, dass die offizielle, physikalische Messeinheit der Temperatur das Kelvin ist. In Deutschland, Österreich und der Schweiz jedoch wird die Lufttemperatur immer in Grad Celsius angegeben.
Der Genauigkeit halber empfiehlt es sich außerdem, ein geeichtes Gerät zu verwenden. Billige Ein-Euro-Thermometer weichen teilweise so stark von der wirklichen Raumtemperatur ab, dass Sie den Wärmezustand im Raum genauso gut schätzen könnten.
Um korrekt zu messen, muss also Folgendes gewährleistet sein:
- Sie verwenden ein geeichtes Thermometer, das nicht mehr als 0,5 Grad Celsius nach oben oder nach unten abweicht.
- Sie messen im Schatten und nicht in Heizungsnähe.
- Sie stellen die Lufttemperatur möglichst in der Mitte des Raumes fest und nicht zu nah an elektronischen Geräten.
- Sie stellen in Räumen, in denen Sie stehen, das Thermometer in einer Höhe von 1,10 Meter über dem Boden auf. Wenn Sie überwiegend sitzen, wählen Sie eine Stellhöhe von 0,60 Meter über dem Fußboden.
Raumtemperatur Messgeräte
Geräte zum Messen der Temperatur werden als Thermometer bezeichnet. Dabei gilt es zwischen analogen und digitalen Thermometern zu unterscheiden. Beide Thermometervarianten basieren auf verschiedenen Funktionsweisen und haben jeweils sowohl Vor- wie auch Nachteile.
Digital bedeutet beim Thermometer, dass der Messwert als Zahl auf einem Display angezeigt wird. Gemessen wird mithilfe von Temperatursensoren. Weil diese Sensoren üblicherweise über ihren temperaturabhängigen, elektrischen Widerstand aktiviert werden, sind Batterien notwendig.
Digital-Thermometer besitzen den Vorteil,
- dass sie sehr genaue Messergebnisse liefern.
- Das Messergebnis lässt sich auf dem Display mühelos erkennen und unkompliziert ablesen.
- Durch die rasche Reaktion der Sensoren lässt sich das Messergebnis schon nach kurzer Messdauer bestimmen.
Als Nachteil des digitalen Thermometers
- lässt sich einerseits der etwas höhere Einkaufspreis feststellen.
- Außerdem muss beim Nachlassen der Batterien mit Messfehlern gerechnet werden.
- Und, wie alle batteriebetriebenen Geräte ist auch das Digitalthermometer nicht umweltfreundlich.
Das analoge Thermometer funktioniert immer mit einer Flüssigkeit, die sich bei Wärmezufuhr linear ausdehnt. Während früher meistens Quecksilber zum Temperaturmessen eingesetzt wurde, ist das giftige Metall heute in der Regel durch einen Alkohol ersetzt.
Im Zimmerthermometer befindet sich üblicherweise rot oder blau gefärbtes Ethanol in einem Glasröhrchen. Bei steigender Temperatur dehnt sich das Ethanol im Röhrchen aus und steigt nach oben. Anhand einer aufgebrachten Skala lässt sich dann die entsprechende Temperatur ablesen.
Vorteile des Analogthermometers sind
- zum Einen der niedrige Anschaffungspreis.
- Zweitens darf es, weil für das analoge Thermometer keine Batterien notwendig sind, als umweltfreundlich bezeichnet werden.
- Außerdem sind die Messergebnisse über einen sehr langen Zeitraum konstant.
Nachteilig muss erwähnt werden,
- dass die Skala des analogen Thermometers oftmals sehr klein ist und sich deshalb nicht immer genau ablesen lässt.
- Das Messergebnis ist etwas ungenauer, als beim digitalen Thermometer.
- Und auch die Messdauer ist länger.
Raumtemperatur messen App
Ebenso wie der PC und der Laptop, besitzt auch das moderne i-Phone oder Android-Handy Temperatursensoren zum Überwachen der Betriebstemperatur. Da liegt es doch nahe, diese Sensoren zum Messen der Lufttemperatur im Raum ebenfalls zu nutzen.
Weil die Sensoren jedoch angebracht sind, um ein Erhitzen des Prozessors zu vermeiden, messen sie die Temperatur, die im Inneren des Handys herrscht. Ist das Telefon in Gebrauch, erwärmt es sich und die Innentemperatur des Handys unterscheidet sich von der Lufttemperatur im Raum.
Um trotzdem eine einigermaßen stimmige Messung zu erhalten, muss das Handy deshalb circa zehn Minuten unbenutzt, mit ausgeschaltetem Monitor im Raum liegen. Nur dann kann sich die Innentemperatur der Raumlufttemperatur angleichen.
Alternativ gibt es Apps, die mit externen Sensoren arbeiten. Dazu wird entweder ein spezieller Temperatur-Sensor über Bluetooth mit dem Mobil verbunden oder eine Wetterstation übermittelt per Funk ihre Daten ans Handy. In beiden Fällen werden die Daten von der App ausgewertet.
Vorteile der Raumtemperatur Messung mit dem Handy:
- Temperatur-Ablesen und Auswertung in einem Gerät
- Individuelle Einstellung der Messgröße (Celsius, Fahrenheit) möglich
- Oftmals zusätzliche Features, wie Wetterkarte, Dressing-Mode enthalten
- Einfache Handhabung
Nachteile der Raumtemperatur Messung mit dem Handy:
- Ohne externe Sensoren ist die Messung nicht sehr genau
- Ohne externe Sensoren muss das Handy 10 Minuten unbenutzt herumliegen
- Mit Sensoren teurer, als ein herkömmliches Thermometer
- Apps häufig nur auf ein Betriebssystem (Android, iOS) spezialisiert
Tipps zum Raumtemperatur messen
Heizkosten sparen: Möchten Sie mithilfe der Temperaturmessung Heizkosten sparen, ist es sinnvoll mehrere Tage stündlich zu messen und die Ergebnisse aufzuzeichnen und auszuwerten. Eine App kann in diesem Fall sehr hilfreich sein.
Außentemperatur beachten: Auch wenn Sie im Schatten messen, wirkt sich die Außentemperatur auf die Lufttemperatur im Raum aus. Gerade im Sommer sollten Sie das nicht unberücksichtigt lassen. Messen Sie immer zur gleichen Uhrzeit.
Lampen strahlen Wärme ab: Während LED-Leuchten und Energiesparlampen nur sehr wenig Wärme abstrahlen, kann die Wärmestrahlung von mehreren Neonröhren bei einer genauen Messung der Raumtemperatur durchaus ins Gewicht fallen.
Raumtemperatur und Luftfeuchte messen: Da für ein gesundes Wohlfühlklima sowohl die perfekte Raumtemperatur, wie auch die ideale Luftfeuchtigkeit wichtig sind, empfiehlt es sich, beide Werte festzustellen. Das erledigen Sie mit einem Thermohygrometer oder mit einer Wetterstation.
Raumtemperatur im Winter messen: Weil auch ein kurzer Luftaustausch die Lufttemperatur im Raum beeinflusst, sollten Sie im Winter die Lufttemperatur nicht direkt nach dem Lüften messen. Warten Sie mindestens zehn Minuten, bis der Raum seine normale Temperatur wieder erreicht hat.
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